Gesellschaft für
Entwicklung (GfE), Odessa
Programm für nationale Minderheiten
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Programm für nationale Minderheiten
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Modellprojekt Kudrjawka
Die nächstliegende
Gastrasse liegt im Nachbargebiet Nikolaijew, ca. 10 km entfernt. Da
aber eine Zusammenarbeit im Bereich Gasversorgung zwischen
benachbarten Gebieten (vergleichbar mit deutschen Bundesländern)
unüblich ist, muss von einer Gasleitung von mindestens 30 km bis
zur nächsten Kreisstadt ausgegangen werden. Bei einem Gespräch mit
der Gebietsverwaltung von Odessa zu diesem Thema im Juli 2007 wurde
von einem Preis von 1 Mio. UAH, damals ca. 150.000 Euro, pro km
Gasleitung ausgegangen. Eine Gasversorgung des Dorfes Kudrjawka ist
daher aus Kostengründen unwahrscheinlich.
Die Versorgung mit elektrischem Strom ist als befriedigend zu bezeichnen, obwohl es immer wieder teilweise zu langwierigen Stromausfällen kommt, was zur Folge hat, dass auch die Wasserversorgung eingestellt wird, da das Trinkwasser aus ca. 140 m Tiefe aus dem Grund-wasser ins Trinkwassersystem durch eine elektrisch betriebene Pumpe gepumpt werden muss.
Die Kosten für nichtregenerierbare Energien haben sich seit dem 01.09.2010 um ca. 50% verteuert. Das hat zur Folge, dass ein normaler Haushalt für eine Heizperiode für ca. 5 Tonnen Steinkohle statt bislang ca. 100 Euro pro Tonne mittlerweile 150 Euro pro Tonne Steinkohle verausgaben muss. Diese Summe ist bei einem durchschnittlichen Familieneinkommen von 150 Euro pro Monat kaum zu bezahlen. Das Beheizen der Häuser mit Strom kann aus Kosten-gründen ebenfalls ausgeschlossen werden. Da die Steppenlandschaft traditionell auch wenig Holz bietet, ist die Konsequenz daraus, alternative Heizmöglichkeiten zu ermitteln.
Vom 21. Februar – 18. März 2011 untersuchte Herr Prof. Dr. Frank Gabriel, Senior Experte des SES, im Bereich Energieeffizienz in Kudrjawka die Einsparmöglichkeiten und Nutzung erneuerbarer Energieformen unter Nutzung regionaler Potenziale.
Nach der Analyse des Energieexperten ergaben sich im Bereich Energieeffizienz folgende Möglichkeiten der Energieeinsparung: Durch den Einsatz einer Wärmekamera konnte der Wärmeverbrauch und Wärmeverlust der Substanzgebäude Kudrjawkas bestimmt werden. Dabei wurde ein Haus exemplarisch durch den Einbau von Thermostaten und Umwicklung der Heizrohre mit Mineralwolle umgerüstet. Diese Maßnahme führt zu einer Einsparung von 2 t Steinkohle, was einer jährlichen Einsparung von 40 % zur Folge hat. Das Gebäude dient gleichzeitig als Anschauungsobjekt für die Dorfbewohner um sie weiter für Energiespar-maßnahmen zu sensibilisieren. Die Bewohner Kudrjawkas werden diese Maßnahmen eigenverantwortlich in diesem Jahr umsetzen.
Als zukunftsweisende Technologien zur Energieerzeugung erweisen sich die Nutzung von Solar- und Windenergie durch ihre hohen Investitionskosten als wenig rentabel. Die Nutzung von Biomasse und die Erzeugung von Biogas bietet dagegen durch die hervorragende Bodenqualität und die großen landwirtschaftlichen Flächen (ca. 1200 ha) optimale Vorraussetzungen. Nach Berechnung des Energieexperten würde die Errichtung einer 200kW-Biogasanlage jährlich 1,5 Mio. kWh Elektroenergie erzeugen und gleichzeitig das Dorf mit Fernwärme versorgen. Seit 2009 wurden mit den „Grünen Tarifen“ gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die Vergütung und Einspeisung von Elektroenergie regelt. Die Errichtung einer Biogasanlage würde den Modellcharakter hervorheben und ein großes Interesse in der Ukraine erzeugen. Gleichzeitig entstehen dauerhaft neue Arbeitsplätze.
Die örtliche Schule, 1. bis 9. Klasse, mit einem deutschen Kulturzentrum und ab dem 01.09.2011 mit einem Kindergarten ausgestattet, bietet die Grundlage für eine Sensibilisierung der Bevölkerung im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energie. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass für die Bevölkerung Alternativen in die Diskussion mit eingebracht werden, die mit ihren finanziellen Möglichkeiten korrespondieren.
Gegenwärtig ist es Aufgabe, gemeinsam mit den lokalen Vertretern der Dorf- und Kreisstadtverwaltungen, mit der Leitung des landwirtschaftlichen Betriebs Kranz GmbH, mit den Bewohnern des Dorfes Kudrjawka unter der Leitung der Gesellschaft für Entwicklung Odessa/GiZ einen Arbeitsplan zu erstellen. Dabei soll als juristische Person ein kommunales Unternehmen geschaffen werden, das vorrangig die Interessen der Gemeinde führen soll.
Die Teilnahme an Ausschreibungen im Bereich Energieeffizienz in der Ukraine, Deutschland und der EU und die Organisation einer Unternehmerreise von Firmenvertretern aus dem Bereich Energieeffizienz und erneuerbarer Energien sollen investive Vorhaben ermöglichen. Durch die Umsetzung des Baus einer Biogasanlage und Fernwärmeleitung und die Wärmedämmung der Bestandsgebäude ist gleichzeitig ein Beitrag für ländliche Regionalentwicklung gegeben, der modellhaft auf vergleichbare ländliche Regionen in der Ukraine angewendet werden kann. Insgesamt führen die Maßnahmen zu einer Reduzierung von Emissionen, vor allem von Kohlendioxid.
Die Versorgung mit elektrischem Strom ist als befriedigend zu bezeichnen, obwohl es immer wieder teilweise zu langwierigen Stromausfällen kommt, was zur Folge hat, dass auch die Wasserversorgung eingestellt wird, da das Trinkwasser aus ca. 140 m Tiefe aus dem Grund-wasser ins Trinkwassersystem durch eine elektrisch betriebene Pumpe gepumpt werden muss.
Die Kosten für nichtregenerierbare Energien haben sich seit dem 01.09.2010 um ca. 50% verteuert. Das hat zur Folge, dass ein normaler Haushalt für eine Heizperiode für ca. 5 Tonnen Steinkohle statt bislang ca. 100 Euro pro Tonne mittlerweile 150 Euro pro Tonne Steinkohle verausgaben muss. Diese Summe ist bei einem durchschnittlichen Familieneinkommen von 150 Euro pro Monat kaum zu bezahlen. Das Beheizen der Häuser mit Strom kann aus Kosten-gründen ebenfalls ausgeschlossen werden. Da die Steppenlandschaft traditionell auch wenig Holz bietet, ist die Konsequenz daraus, alternative Heizmöglichkeiten zu ermitteln.
Vom 21. Februar – 18. März 2011 untersuchte Herr Prof. Dr. Frank Gabriel, Senior Experte des SES, im Bereich Energieeffizienz in Kudrjawka die Einsparmöglichkeiten und Nutzung erneuerbarer Energieformen unter Nutzung regionaler Potenziale.
Nach der Analyse des Energieexperten ergaben sich im Bereich Energieeffizienz folgende Möglichkeiten der Energieeinsparung: Durch den Einsatz einer Wärmekamera konnte der Wärmeverbrauch und Wärmeverlust der Substanzgebäude Kudrjawkas bestimmt werden. Dabei wurde ein Haus exemplarisch durch den Einbau von Thermostaten und Umwicklung der Heizrohre mit Mineralwolle umgerüstet. Diese Maßnahme führt zu einer Einsparung von 2 t Steinkohle, was einer jährlichen Einsparung von 40 % zur Folge hat. Das Gebäude dient gleichzeitig als Anschauungsobjekt für die Dorfbewohner um sie weiter für Energiespar-maßnahmen zu sensibilisieren. Die Bewohner Kudrjawkas werden diese Maßnahmen eigenverantwortlich in diesem Jahr umsetzen.
Als zukunftsweisende Technologien zur Energieerzeugung erweisen sich die Nutzung von Solar- und Windenergie durch ihre hohen Investitionskosten als wenig rentabel. Die Nutzung von Biomasse und die Erzeugung von Biogas bietet dagegen durch die hervorragende Bodenqualität und die großen landwirtschaftlichen Flächen (ca. 1200 ha) optimale Vorraussetzungen. Nach Berechnung des Energieexperten würde die Errichtung einer 200kW-Biogasanlage jährlich 1,5 Mio. kWh Elektroenergie erzeugen und gleichzeitig das Dorf mit Fernwärme versorgen. Seit 2009 wurden mit den „Grünen Tarifen“ gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die Vergütung und Einspeisung von Elektroenergie regelt. Die Errichtung einer Biogasanlage würde den Modellcharakter hervorheben und ein großes Interesse in der Ukraine erzeugen. Gleichzeitig entstehen dauerhaft neue Arbeitsplätze.
Die örtliche Schule, 1. bis 9. Klasse, mit einem deutschen Kulturzentrum und ab dem 01.09.2011 mit einem Kindergarten ausgestattet, bietet die Grundlage für eine Sensibilisierung der Bevölkerung im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energie. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass für die Bevölkerung Alternativen in die Diskussion mit eingebracht werden, die mit ihren finanziellen Möglichkeiten korrespondieren.
Gegenwärtig ist es Aufgabe, gemeinsam mit den lokalen Vertretern der Dorf- und Kreisstadtverwaltungen, mit der Leitung des landwirtschaftlichen Betriebs Kranz GmbH, mit den Bewohnern des Dorfes Kudrjawka unter der Leitung der Gesellschaft für Entwicklung Odessa/GiZ einen Arbeitsplan zu erstellen. Dabei soll als juristische Person ein kommunales Unternehmen geschaffen werden, das vorrangig die Interessen der Gemeinde führen soll.
Die Teilnahme an Ausschreibungen im Bereich Energieeffizienz in der Ukraine, Deutschland und der EU und die Organisation einer Unternehmerreise von Firmenvertretern aus dem Bereich Energieeffizienz und erneuerbarer Energien sollen investive Vorhaben ermöglichen. Durch die Umsetzung des Baus einer Biogasanlage und Fernwärmeleitung und die Wärmedämmung der Bestandsgebäude ist gleichzeitig ein Beitrag für ländliche Regionalentwicklung gegeben, der modellhaft auf vergleichbare ländliche Regionen in der Ukraine angewendet werden kann. Insgesamt führen die Maßnahmen zu einer Reduzierung von Emissionen, vor allem von Kohlendioxid.